Auf der Suche nach Ashley Bell by Koontz Dean

Auf der Suche nach Ashley Bell by Koontz Dean

Autor:Koontz, Dean [Koontz, Dean]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: FESTA Must Read
Herausgeber: Festa Verlag
veröffentlicht: 2022-11-03T00:00:00+00:00


75

Mädchen, Schurken und die aufgefrischte Frau

Mit ihrer Baseballkappe und der Sonnenbrille, eine Hermine auf jeder Seite, verließ Bibi das Erdgeschoss des Atrium Court und trat hinaus in den Open-Air-Bereich des Shoppingkomplexes, den Kopf erhoben, nicht gesenkt wie eine Frau, die etwas zu verbergen hatte. Ein paar Meter vor ihnen, mit einem großen Pappbecher von Starbucks in der Hand, stand ein breitschultriger Mann mit einem Headset an seinem einen Ohr und versuchte auszusehen wie ein geduldiger Ehemann, der auf seine trödelnde Frau wartete.

Die blonde Hermine flüsterte »Killer« und fuhr dann im aufgeregten Tonfall einer 13-Jährigen fort: »Ich meine ja nur, dass in einer Boygroup auch Boys sein sollten, nicht irgendwelche alten Knacker, denen Haare aus den Ohren wachsen.«

Die andere Hermine ergriff entrüstet Partei für ihre Idole.

»Das ist ’ne Reunion-Tournee, die können doch wohl nicht 19 auf einer Reunion-Tournee sein!«

»Jo«, sagte die blonde Hermine, denn die Mädchen hatten entschieden, den Namen der Schwester, die sie in Little Women am meisten bewunderten – Josephine –, als Bibis Decknamen zu verwenden. Der Roman von Louisa May Alcott war ein bisschen kitschig, aber auch wunderschön, und man konnte nicht anders, als ihn zu lieben und natürlich ganze Eimer zu weinen, ganze Flüsse, Niagaras von Tränen; das alles hatte Bibi erfahren, als sie mit den beiden in der Schlange vor der Kasse stand. »Jo, Jo, Josephine – ist das zu fassen? Meg hat voll die Alte-Weiber-Hormone gekriegt. Sie sabbert senilen alten Knackern hinterher.«

»Sie waren damals süß und sind es auch heute noch«, sagte Bibi, als sie an dem finsteren Kerl mit dem Starbucks-Becher vorbeigingen. »Außerdem sind sie erst 30.«

»Also ich will jedenfalls Boys in meinen Boygroups, mehr nicht. He, bevor wir gehen, können wir vielleicht in diesen coolen Laden gehen und Espresso und Beignets kaufen?«

»Ich liebe Beignets«, sagte die andere Hermine.

Sie gingen an dem großen Koi-Teich vorbei, um den sich Leute scharten und den bunt schillernden Schönheiten zusahen, wie sie anmutig mit ihren sich kräuselnden Flossen durchs Wasser glitten.

Die blonde Hermine sagte: »Wir lieben beide Beignets und Espresso. Du auch, Jo. Das weiß ich genau.«

Ein Mann mit einem Headset am Ohr saß auf einer Bank neben dem Koi-Teich und beobachtete nicht die Fische, sondern die Leute, die die Hauptpromenade entlanggingen.

»Wenn ich euch keine drei Stunden vor dem Essen mit Beignets vollstopfe«, sagte Bibi, »zieht Mom mir das Fell über die Ohren.«

»Oh, ja, unsere garstige Mutter, dieser Fell über die Ohren ziehende Teufel«, sagte die dunkelhaarige Hermine. »Mann, wann bist du denn so plötzlich erwachsen geworden?«

»Passiert den Besten von uns«, versicherte Bibi ihr, als sie um die Ecke bogen, auf die letzten hundert Meter der Promenade, in Richtung Neiman Marcus und des Parkplatzes, auf dem der Honda wartete.

Hinter den dunklen Gläsern der Sonnenbrille suchte Bibi die Menschenmenge ab und entdeckte weitere Männer wie die ersten beiden, alle lässig gekleidet, aber auch alle mit einem Sakko oder einer anderen Jacke, unter der sich ein Schulterholster und eine Waffe verbergen ließen. Die Mädchen hatten recht gehabt. Einige der Typen waren groß und schlank, mit nach hinten gegelten Haaren wie



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